Dienstag, 20. Juli 2010

Die Wissenschaft bei Eoin Colfer?

Eoin Colfer hat 2009 die waghalsige Aufgabe übernommen, mit Und übrigens noch was... noch einen sechsten Band der „fünfbändigen Anhalter-Trilogie in vier Bänden“ zu schreiben. Die Meinungen über Sinn und Erfolg dieses Unternehmens sind geteilt. Vielleicht wird man den Buch am ehesten gerecht, wenn man es wie Colfer als „Fan Fiction“ bezeichnet, zugegeben auf höchstem Niveau. Der Ire Eoin Colfer, bekannt geworden mit seiner Artemis Fowl-Reihe für Kinder, ist ein großer Fan von Douglas Adams, hat aber längst seine eigenen Stil gefunden. Daher versucht er nicht, Adams nachzuahmen, sondern verfolgt mit eigener Stimme eine Geschichte, in der Arthur Dents Tochter Random und Wowbagger, der beleidigende Unsterbliche aus „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“, eine wichtige Rolle spielen.

Doch was ist mit der „Wissenschaft bei Eoin Colfer“? Nach der Lektüre von And Another Thing... muss ich sagen, dass Colfers Interessen ganz woanders liegen. Während die originalen Anhalter-Bände aus der Feder von Douglas Adams durchsetzt sind von wissenschaftlichen Anspielungen, herrscht diesbezüglich bei Colfer Fehlanzeige. Dieser konzentriert sich vor allem darauf, die verwickelten und losen Handlungsfäden zu entwirren bzw. wieder aufzunehmen, auf die persönlichen Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, das komische Ausspielen irdischer nationaler Eigenheiten und (manchmal etwas bemühte) Anspielungen auf die früheren Anhalter-Bände. Immerhin hat Zaphod Beeblebrox im sechsten Band gelernt, auszuatmen, bevor er ins Vakuum des Weltalls geworfen wird.

Dienstag, 6. Juli 2010

Die Gedanken eines Petunientopfs

"Viele Leute vermuten, wir könnten viel größere Kenntnisse vom Wesen des Universums haben als bisher, wenn wir nur genau wüßten, warum der Petunientopf das dachte."
(Per Anhalter durch die Galaxis, Kapitel 18)


Jeder, der im dritten Band der Anhalter-Saga Agrajag kennen gelernt hat, weiß, dass es sich beim Petunientopf um eine besonders unglückliche Form der Reinkarnation handelt. Doch statt sich mit dieser garstigen Auflösung zufrieden zu geben, könnte man auch fragen, ob Pflanzen überhaupt Gedanken haben können? Sind Pflanzen gar fühlende, intelligente Wesen? Oder sind sie doch nur dumm wie Bohnenstroh?

Mittlerweile hat sich die Pflanzenneurobiologie dieser Frage angenommen. Im Mai 2005 fand in Florenz das erste Symposium zu diesem Forschungsgebiet statt. Selbstverständlich gehen die Wissenschaftler nicht davon aus, dass wir in absehbarer Zeit angeregte Unterhaltungen mit Bäumen und Blumen führen, oder sich uns Büsche auf besondere Weise mitteilen werden. Aber Biologen wie Anthony Trewavas von der Universität Edinburgh sind durchaus der Meinung, dass der Begriff der pflanzlichen Intelligenz nützlich sein kann, um das komplexe Sensorium und Signalsystem der Pflanzen besser zu verstehen.