Mittwoch, 23. Juni 2010

Eine unwahrscheinlich tolle Erfindung

Die Digitaluhr war Ende der Siebzigerjahre in etwa das, was heute das iPhone ist: das ultimative Gadget für alle, die technisch auf der Höhe der Zeit sein wollten. Gleichzeitig macht laut Per Anhalter durch die Galaxis ein solches Gadget seinen Besitzer nicht automatisch glücklich, noch ist eine solche Erfindung der Ausweis für eine besondere Entwicklungsstufe einer galaktischen Zivilisation, auch wenn die Digitaluhr eine Aura von schwieriger Bedienbarkeit umgab, wie die Anzeige vom Juni 1980 belegt. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die Digitaluhr 1974 das erste technische Produkt war, dessen elektronischer Schaltkreis vollständig auf einem Siliziumchip integriert war. Dennoch: Warum verbringt der Mensch so viel Zeit mit dem Tragen von Digitaluhren? 42 ... Nein, funktioniert nicht.

P.S. Die BBC-Hörspielversion von So Long, and Thanks for all the Fish ersetzt die im Buch erwähnten Digitaluhren durch Klingeltöne für Mobiltelefone.

Dienstag, 15. Juni 2010

Interview mit Douglas Adams - Teil 1

Am 8. Mai 2000 hatte ich die Gelegenheit, Douglas Adams höchtspersönlich im Berliner Adlon-Hotel zu interviewen. Daraus wurde ein Artikel für das Ressort "Medien" der Wochenzeitung Die Zeit. In loser Folge werden auf diesem Blog (übersetzte) Ausschnitte aus diesem bislang unveröffentlichten Interviews erscheinen.

AP Welches war die Website, die Sie sich zuletzt angeschaut haben?

DNA Ich habe nach Informationen über Wale an der kalifornischen Küste gesucht. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, auf welche Webseite ich gegangen bin. Ich habe nach Walen gesucht, und was gerade in der Computerindustrie passiert, und nach den neuesten Entwicklungen in Nordirland. Aber ich kann Ihnen eine Website nennen, auf die ich wirklich jeden Tag gehe, auch wenn das nicht von besonderem Interesse ist. Ich bin ein großer Fan von Gary Trudeau und seinem Comicstrip Doonesbury, von dem ich denke, dass er brillant ist und sehr komisch. Dank des Webs bekomme ich nun überall und wirklich jeden Tag meinen Doonesbury-Strip.

Dienstag, 8. Juni 2010

Forschungsente

Der Kommandant der Arche B pflegte nicht nur eine Vorliebe für Wannenbäder, sondern auch ein inniges Verhältnis zu seinem Gummientchen. Vermutlich hätte es ihn kalt gelassen, wenn er gewusst hätte, dass heutzutage Gummientchen sogar in den Dienst der Forschung gestellt werden. Das verdankt sich einem Zufall. Ein chinesisches Frachtschiff verlor im Jahr 1992 auf dem Weg von China in die Vereinigten Staaten bei einem Sturm einen Container mit Spielzeugenten, die nach einiger Zeit an den Küsten Kanadas und Alaskas angeschwemmt wurden. Über die Behring-Straße gelangten sie im Jahr 2000 bis Island und vier Jahre später an die britischen Küste. Für die Wissenschaft stellte sich der verlorengegangene Container als äußerst nützlich heraus. Denn die Angaben, wann und wo die Entchen aufgefunden wurden, ließen sich verwenden, um am Computer ein Modell für die Meeresströmungen zu berechnen. Neuerdings kommen Gummientchen auch in eisigeren Gebieten zum Einsatz. Alberto Behar, Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Kalifornien erforscht die für das Weltklima so wichtigen Meeresströmungen und insbesondere den Einfluss der Gletscherschmelze. Am Jakobshavn-Gletscher in Grönland hat er darum insgesamt 90 Gummientchen in eine Gletscherspalte geworfen, um den Weg des Schmelzwassers durch die Hohlräume im Eis („Gletschermühlen“) zu verfolgen. Jede der Enten ist mit der Aufschrift „wissenschaftliches Experiment“ und „Belohnung“ in drei Sprachen sowie einer E-Mail-Adresse versehen, an welche die Finder schreiben können. Bislang ist allerdings noch keins der Entchen wieder aufgetaucht.